Ich
bin eine Brücke.

ich war in enormer Höhe verankert,
kaum ein Mensch schaute nach mir, kaum ein Fuß betrat meine dunkelbraunen Bretter. Ich war unwichtig. Denn für mein Existieren gab es keinen Beweis. Ich DÜRFTE eigentlich gar nicht existieren. Auf keiner Karte der Welt stand mein Name.
Über einem Bach befestigt, der gerade einmal so breit wie ein Türrahmen ist. Dort war ich, allein und vergessen, bis sich eines Tages eine mir unbekannte Person näherte. Rasch und hastig waren seine Schritte. Da sah ich sie. Ein Mädchen, engelsgleich. Mit heller Haut und tiefschwarzem Haar. Mit einem Mund, wohlgeformt und purpurn, den ich am liebsten küssen würde. Sie kam auf mich zu. Viel zu schnell wollte es die andere Seite erklimmen.
"Halte ein!", wollte ich rufen doch da betraten seine zarten Füße schon meine Balken. Bemühung, Schweiß. Ich könnte es nicht halten.
Ich...
Ich
stürzte, ich brach, ich hörte auf. Hörte auch eine Brücke zu
sein. Eine Brücke, die
Menschen sicher trägt. Ich
stürzte und das schöne Kind mit mir.
Fallen...
Fallen...
Ich
lag in den Fluten. Als Überreste die vage an eine Brücke
erinnerten. Das Mädchen, auf dem Felsen liegend. Das dunkel gelockte
Haar verdeckte die immer größer werdende Blutlache.
Porzellangesichtig und vollkommen und tot.
Bald würde ich weitergetragen werden. Dann wäre das Mädchen nur noch im Blickfeld des grünen Jägers, der an den den Ruinen meiner Hinterlassenschaften verweilte.
Bald würde ich weitergetragen werden. Dann wäre das Mädchen nur noch im Blickfeld des grünen Jägers, der an den den Ruinen meiner Hinterlassenschaften verweilte.
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